Ausser den sukzessiven Erneuerungen am Turm hat die Gesellschaft noch andere Bauten ausführen lassen. Es zeigte sich bald, dass die Besucher des Turmes keine Menschen sind, die von der schönen Aussicht allein satt werden; nach der mehr oder weniger langen Wanderung empfinden sie das Bedürfnis nach einer Erfrischung. Von Anfang an kam die Gesellschaft diesem menschlichen Bedürfnis entgegen und machte es schon im ersten Jahre möglich, dass beim Turm etwas auf Zunge und Zähne gefasst werden konnte. In der ersten Zeit wurde nur an wenigen Sonntagen gewirtet; jetzt ist der Randenturm zu einer jeden schönen Sonntag vielbesuchten Erfrischungsstation geworden. Die Gesellschaft selber fungiert nicht als Wirtin; sie vergibt gegen eine angemessene Entschädigung das Wirtschaftsrecht an einen der Beringer Wirte für ein Jahr oder für einen längeren Zeitraum. Am längsten betätigten sich als Turmwirte die Herren G. Gumb zum Gemeindehaus, Hans Meyer zum Adler und Hauptmann Bollinger zum Löwen.
Der Betrieb der Wirtschaft machte die Ausgrabung eines Kellerraumes und die Erstellung einer verschliessbaren Wirtschaftshütte notwendig.
Neben derselben erstand zehn Jahre später (1898) eine Schutzhütte; sie hat wohl schon manchem, der auf seiner Randentour vom Regen überrascht wurde, willkommene Unterkunft gewährt.
Auch suchte man die Umgebung des Turmes schöner zu gestalten, um den Besuchern, die gern ein Stündchen dort verweilen, den Aufenthalt angenehm zu machen. An Stelle der wenig Schatten spendenden Föhren wurden Linden eingepflanzt, unter deren rauschenden Kronen sich's nun schön ruhen lässt.
Ferner bemühte man sich, durch Anbringung von Wegweisern den Wanderern die richtigen Pfade zu zeigen. In dieser Hinsicht hat uns die Sektion Randen des S. A. C. wesentlich unterstützt; wir erfüllen eine angenehme Pflicht, wenn wir ihr dafür unseren besten Dank aussprechen. Von allen Seiten führen nun bequeme und leicht auffindbare Wege nach dem Turme. Ihre Instandsetzung erforderte viel Arbeit; es sei hier anerkennend hervorgehoben, dass diese zumeist von der Gemeinde Beringen ausgeführt wurde. Wir sind der Gemeinde überdies zu Dank verpflichtet für die wiederholte kostenlose Lieferung von Holz.
Die Gesellschaft ist sich wohl bewusst, dass mit der bisherigen Fürsorge für den Turm und seine Umgebung nicht alles getan ist. Noch könnten neue Zugänge aufgeschlossen, die bisherigen verbessert und an lauschigen Plätzchen mit Ruhebänkchen ausgestattet werden; dazu wird der Turm, trotzdem er nun im neuen Kleide dasteht, immer wieder unserer ausbessernden und erneuernden Hand bedürfen. Um allen Anforderungen gerecht zu werden, braucht es aber nicht unbeträchtliche Mittel. Die vielen bisherigen Bauten haben Hunderte von Franken verschlungen, und die neuen Aufgaben fordern neue Kräfte.

 

Chronologie

  • 1888 wurde eine verschliessbare Wirtschaftshütte erstellt, dazu ein Kellerraum gegraben.
  • 1898 wurde eine offene Schutzhütte gebaut.
  • 1916 Für die Herstellung des Fahrweges zum Turm gibt man der Gemeinde einen Beitrag von Fr. 300.--
  • 1917 Der Kellerausbau verursacht einen Rückschlag im Vermögen.
  • 1920 Die Wirtschaftshütte wurde erweitert.
  • 1921 Auf dem Platz vor der Hütte wurden zwei Linden und ein Nussbaum gepflanzt.
  • 1925 Im Keller wird ein Flaschengestell montiert.
  • 1928 Der Abort ist erstellt worden.
  • 1930 Eine neue Schutzhütte, 1/3 offen, 2/3 geschlossen, ist erstellt.
  • 1937 Beschluss: Schutzhütte soll Fenster und Decke erhalten.
  • 1938 Die Gemeinde überlässt der Gesellschaft 60 Aren Waldboden zur freien Verfügung.
  • 1939 Der Spielplatz wird durch die Gemeinde als Notstandsarbeit hergerichtet.
  • 1940 Das Dach der Wirtschaftshütte muss umgedeckt werden, in der Hütte muss ein Holzboden gelegt werden. Bewegliche Bänke und Tische sind nötig.
  • 1950 Beschluss: Kamin in Wirtschaftshütte, Rundlauf und Schaukel sollen erstellt werden.
  • 1953 Das Telefon wird gewünscht. Die Hütte ist ausgetäfert worden.
  • 1955 Das Telefon ist erstellt.
  • 1959 Erweiterungsbau der Hütte wird beschlossen.
  • 1960 Die Hüttenerweiterung ist ausgeführt.
  • 1963 Ein Kredit für Vorfenster in Wirtschaftshütte wird erteilt.
  • 1965 Die Wasserbeschaffung wird diskutiert. Vorschläge: 1. Anschluss an das Gemeindereservoir. 2. Filtrieren von Regenwasser.
  • 1966 Der Lebensmittelinspektor schlägt die Anschaffung eines Wassertankes vor. Beschluss: Der Tank soll angeschafft werden.
  • 1967 Der Beschluss vom letzten Jahr wird aufgehoben, weil der Wirt kein Fahrzeug für den Tanktransport besitzt.
  • 1968 Die Wasserfrage ist gelöst. Es wird ein Regensammler erstellt. Das Wasser ist aber nur zum Ab- und Händewaschen brauchbar.
  • 1972 Neues Hüttendach in Eternit beschlossen.
  • 1973 Das Dach ist erstellt.
  • 1974 Man will eine Mülltonne aufstellen, da der Wirt den Abfall nicht mehr bewältigen kann.
  • 1975 Kredit für eine Mulde von 2,5 m3 wird genehmigt.
  • 1976 Ein Parkplatz wird diskutiert.
  • 1978 Das kantonale Gewässerschutzamt, die Gesundheitsbehörden und die Polizeidirektion drängen auf Sanierung von Wasser und Abwasser inkl. Abortanlagen. Man sollte den hygienischen Anforderungen in Restaurants gerecht werden.
  • 1980 Das Baugesuch für Abortanlagen, Wasserleitung ab Reservoir in Verbindung mit dem Eschheimertal und Abwasserleitung wird eingereicht.

Quellen:
Text: Auszug aus der "Festschrift der Gesellschaft zum Unterhalt des Beringer Randenturms zum 25-Jährigen Jubiläum 1886 - 1911", verfasst vom damaligen Aktuar Ernst Schwyn.
Chronologie: Auszug aus der "Festschrift der Gesellschaft zum Unterhalt des Beringer Randenturms zum hundertjährigen Jubiläum 1884 - 1984", verfasst von Ewald Rahm.
Mit freundlicher Unterstützung des Museumsverein Beringen

 

  • Waldschule, 1920

    Waldschule, 1920

    Die Schulklasse von Emil Walter in der Waldschule vor der Wirtschaftshütte im Jahr 1920.
  • Schulklasse beim Mittagessen vor der Wirtschaftshütte, 1920

    Wirtschaftshütte, 1924

    Schulklasse von Otto Jaag beim Mittagessen vor der Wirtschaftshütte im Jahr 1924.
  • Das Restaurant, 1999

    Das Restaurant, 1999

    Aufnahme des Restaurants mit dem damaligen Wirt Eugen Härtenstein.

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